Der Hotelverband Deutschland (IHA) und das Portal HRS haben eine Einigung über eine außergerichtliche Lösung des Themas „Schadensersatz für Bestpreisklauseln“ erzielt: HRS wird einen einmaligen Betrag von vier Millionen Euro an den Verband leisten, aus welchem die IHA rund 600 Hotels entschädigt.
Diese Häuser hatten sich im Vorjahr zusammengeschlossen, um Schadensersatzansprüche geltend zu machen.
Die Einigung ist das Ende eines langjährigen und zähen Prozesses, der Ende 2013 mit einer zwischenzeitlich rechtskräftigen Abstellungsverfügung des Bundeskartellamtes begann. Ende 2017 hatte die IHA ihre Mitglieder aufgefordert, sich an einer Schadensersatzsammelklage gegen HRS zu beteiligen. Parallel dazu lässt eine branchenweite Lösung, die auch die Unternehmen Booking.com und Expedia miteinschließt, weiter auf sich warten, so der Verband.
Nach intensiven Gesprächen seien sich HRS und IHA nun einig, dass ein Ende dieses Themas und damit ein Blick nach vorne die beste Option für beide Parteien ist. Die Hotellerie steht vor vielfachen Herausforderungen, die es gemeinsam zu lösen gilt. Die Einigung schafft die Voraussetzung für HRS und IHA, künftig gemeinsam und konstruktiv an Lösungen für die Hotellerie in Deutschland zu arbeiten. Trotz des Vergleichs halten beide Seiten an ihren ursprünglichen Rechtspositionen fest.
HRS-Geschäftsführer Tobias Ragge zeigt sich zufrieden: „Es ist gut, einen Schlussstrich unter dieses Kapitel zu ziehen, auch wenn wir im Kern unterschiedlicher Rechtsauffassungen sind. Als langfristig orientierter Partner der Hotellerie wollen wir gemeinsam an der Zukunft arbeiten, statt Ressourcen in ein Thema aus der Vergangenheit zu stecken.“ Auch IHA-Vorsitzender Otto Lindner sieht die Einigung positiv: „Die außergerichtliche Einigung mit HRS ist das Ergebnis langjähriger Verbandsarbeit und ein Meilenstein für die Hotellerie in Deutschland. Zumindest im Zusammenhang mit HRS ist das Thema für uns nun beendet. Wir werden darauf dringen, dass nun endlich auch für alle anderen Marktteilnehmer gleiche Standards geschaffen werden.“
Über weitere Details der Einigung haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Der Hotelverband wird die rund 600 betroffenen Hotels in den nächsten Wochen über die nächsten Schritte individuell informieren.